Stärkung palliativer Kompetenz in der stationären Pflege
10-INH-24-1
Die Termine zur Inhouse-Veranstaltung sind für Einrichtungen frei wählbar
(6 x 4 Unterrichtseinheiten à 45 min.)
Panta rhei, alles fließt, sagt der griechische Philosoph Heraklit. Die Grenzen zwischen Alt und Jung, Leben und Tod sind in einem Moment gültig, und schon im nächsten verlieren sie ihre Substanz. Wir alle schwimmen im selben Fluss, und dabei verändern wir uns stetig. Menschen in der stationären Pflege wissen darum. Denn Pflegeeinrichtungen sind Orte des Lebens – und des Sterbens. Alle Mitarbeiter*innen tragen dazu bei, die Würde der Bewohner*innen bis zuletzt zu wahren. Dies gilt für Pflege- und Betreuungs-, aber ebenso für Leitungs- und Hauswirtschaftskräfte, es gilt letztlich für alle vor Ort Tätigen. Die damit verbundenen Aufgaben sind höchst herausfordernd. Denn auch wenn Sterben und Tod hier zum Alltag gehören, möchte niemand es „abgehakt“ und dadurch banalisiert wissen. Was also braucht ein Mensch in seinen letzten Tagen und Stunden tatsächlich – und was nicht mehr? Was macht gute Kommunikation aus, mit den Angehörigen und untereinander? Welche Formen der Zusammenarbeit, im Team, aber auch mit externen Diensten, helfen, um ein gutes Leben bis zuletzt zu ermöglichen? Und wie gibt man auf sich selbst und die Kolleg*innen acht in einem Umfeld, in dem man vor allem für andere da ist?
Der Kurs möchte Mitarbeiter*innen in der stationären Pflege helfen, einen sicheren, reflektierten und sensiblen Umgang mit Fragen rund um das Sterben zu entwickeln. Unser Wunsch ist es, dass ein bestehendes Team, aufbauend auf den gewachsenen Kompetenzen Einzelner, sein Arbeitsverständnis und seine Zusammenarbeit vertrauensvoll weiterentwickelt. Dabei sind die Teilnehmer*innen im geschützten Veranstaltungsrahmen auch dazu eingeladen, sich ihre Gefühle bewusstzumachen und diese offen aussprechen, auch und gerade, wenn sie sie als schwierig und belastend empfinden. Insgesamt möchte der Kurs zum einen dazu ermutigen, sich sterbenden Menschen wirklich zuzuwenden, denn Zuwendung ist das, was wir am Lebensende besonders brauchen. Und er möchte zum anderen dazu ermutigen, auch sich selbst und den Kolleg*innen gegenüber menschlich und liebevoll zu bleiben. Denn auch als Begleitende brauchen wir (Selbst-) Zuwendung.
Das Seminar richtet sich bewusst an Mitarbeiter*innen aller Arbeitsbereiche einer Pflegeeinrichtung, also an alle dort tätigen Berufsgruppen: Denn die Themen Sterben, Tod und Trauer betreffen alle Menschen.
Ziele / Kompetenzen
Die Teilnehmer*innen
Modul 1
Palliative Care als handlungsleitendes Konzept; Reflexion des eigenen Zugangs und der eigenen Gefühlslagen zu den Themen Sterben, Tod und Trauer
Modul 2
Würde und Selbstbestimmung als handlungsleitende Werte
Modul 3
Bedürfnisse sterbender Menschen und ein angemessener Umgang; Umgang mit ethischen Herausforderungen
Modul 4
Weiterentwicklung der Abschiedskultur in der Einrichtung
Modul 5
Umgang mit der Trauer aller Betroffenen
Modul 6
Zusammenarbeit im palliativen Netzwerk vor Ort; Reflexion des Gewinns für die Einrichtung und persönlich.
Umfang und Organisation
Mit einem Umfang von 24 Unterrichtseinheiten zzgl. kleineren Praxisaufgaben ist der Kurs kompakt gehalten; Basiskompetenzen werden vermittelt. Die sechs Module sollen idealerweise über einen Zeitraum von drei bis sechs Monaten stattfinden; die etwas längere Zeit hilft, dass die Kursinhalte nachhaltig Wirkung entfalten. Sollten Team-Mitglieder einzelne Termine nicht wahrnehmen können, steht der weiteren Teilnahme an der Gesamtveranstaltung nichts im Weg.
Themen und Aufgaben, die die gesamte Einrichtung betreffen (z. B. deren Organisation und Struktur), werden im Rahmen des Kurses gesammelt, aufbereitet und der Organisation im Anschluss überlassen.
Der Kurs wird als Inhouse-Schulung angeboten und steht jeweils Mitarbeiter*innen einer Pflegeeinrichtung zur Verfügung. Er wurde vom Caritasverband für die Erzdiözese Freiburg und vom Palliative Care Forum, einer Initiative der Erzdiözese Freiburg, gemeinsam entwickelt.
Der Kurs richtet sich an alle Mitarbeitenden einer Einrichtung. Es ist erwünscht, dass auch leitende Mitarbeiter*innen daran teilnehmen. Die Qualifikation ist für maximal 20 Personen ausgelegt. Zur Zielgruppe des Kurses gehören Mitarbeiter*innen aus den Bereichen Pflege, Betreuung, Verwaltung, Hauswirtschaft, Sozialdienst und Haustechnik.
Die Teilnahme an der Fortbildung kann sowohl für die im Anvertrautenschutz vorgesehenen Pflichtveranstaltungen zum grenzachtenden Arbeiten als auch für Betreuungskräfte im Rahmen ihrer zweitägigen Fortbildungsverpflichtung gemäß § 43b SGB XI anerkannt werden.
Maartje Eleonore Schumacher
3.720,00 € für Mitgliedseinrichtungen4.320,00 € für Nichtmitgliedseinrichtungen
Inhaltliche Fragen:
Ulrike Bungter
Tel.: 0761 8974-241
E-Mail: bungter@caritas-dicv-fr.de
Organisatorische Fragen:
Peggy Hahnemann
Tel.: 0761 8974-245
E-Mail: hahnemann@caritas-dicv-fr.de